- Spielweise und Anschlagtechnik – Einleitung
- Anschlagtechnik – Anschlagen (Strumming)
- Takte und Notenlängen – Einleitung
- strummen und Akkordwechsel
Wer seine Ukulele bereits wie in Kapitel 3 gestimmt hat und die ein oder anderen Töne auf ihr anschlug, wird intuitiv sicher als erstes mit den Fingern in die Saiten gelangt haben. Ein Schritt in die richtige Richtung! Um der Ukulele einen Ton zu entlocken, reicht es – wie bei jedem anderen Saiteninstrument – die Saiten in Schwingung zu versetzen. Dies kann mit den Fingern oder mit einem Plektron geschehen.
Dazu gibt es grob gesagt zwei Methoden, welche für den Anfang am wichtigsten sind: Zupfen (fingerpicking) und Anschlagen (strumming). Beim Zupfen zupft man jede Saite bzw. jeden Ton einzeln mit einem Finger an. Ob dies nun mit dem Fingernagel, oder der Fingerkuppe geschieht ist relativ egal, Unterschiede bestehen lediglich im Klangcharakter und in der Lautstärke: Das Spiel mit dem Nagel ist lauter und direkter. Fast schon metallisch. Während das Zupfen mit der Fingerkuppe eher wärmer, runder und leiser klingt und eine bessere Regulierung der Spiellautstärke ermöglicht.
Das Anschlagen oder Strumming wird gern im Akkordspiel zur rhythmischen Melodiebegleitung benutzt. Hierbei schlägt man mehrere Saiten mit einem Plektron oder mit den Fingern gleichzeitig an, was einen lauten und eindringlichen Ton erzeugt. Die Saiten können in verschiedenen Rhythmen angeschlagen werden, manchmal wird das Strumming auch mit lose gezupfen Tönen kombiniert, was dem fortgeschrittenen Spieler gleichzeitiges Rhythmus und Melodiespiel ermöglicht.
Anschlagen (Strumming) und Rhythmus
Für den Anfang reicht es allerdings zu wissen, wie man die Saiten anschlägt. Nämlich von unten nach oben – von der A- zur G-Saite – (UP) oder von oben nach unten – von der G- zur A-Saite – (DOWN). Jede Anschlagrichtung hat ihren eigenen, charakteristischen Ton. Durch kombination der beiden Anschlagrichtungen ist ein fast perkussives Rhythmusspiel möglich. Ob man die Saiten nun mit den Fingern oder mit einem Plektron zum klingen bringt, ist relativ egal und hat lediglich Auswirkungen auf die Soundcharakteristik. Da Ukulelensaiten allerdings recht dünn sind, empfiehlt es sich, auf ein Plektron zu verzichten und komplett mit den Fingern zu spielen. Die Fingerfertigkeit wirds einem ebenfalls danken. Folgendes Beispiel ist ein einfaches Schlagmuster im 4/4 Takt. Es wird kein Akkord gegriffen, sondern lediglich der Zeigefinder in Sattelnähe leicht auf die Saiten gelegt, um diese zu dämpfen, bis ein typischer „ritsch ratsch“ Ton beim anschlagen entsteht.
1 2 3 4 U D U D
U D U D. UP DOWN UP DOWN. Rauf, runter, rauf und runter. Aufschlag, Abschlag, Aufschlag, Abschlag.
Für Aufschläge wird beim Fingerspiel der Daumennagel verwendet. Dazu Positionieren wir unseren Daumen der Schlaghand unter der A-Saite und gleiten mit dem Nagel über alle vier Saiten nach oben. Selbes Spiel nun in umgekehrter Reihenfolge für die Abschläge. Allerdings diesmal nicht mit dem Daumen, sondern mit dem Zeige- oder Mittelfinger. Ich persönlich bevorzuge aber den Mittelfinger. Dieser wird über der G-Saite positioniert und streift mit dem Nagel über alle vier Saiten nach unten. Unten angekommen, fährt der Daumennagel wieder über alle Saiten nach oben. Dort ist es wieder der Mittelfingernagel, welcher über alle Saiten nach unten streift. Et voila, der Erste gestrummte Takt. Beim Strummen sollte man darauf achten, den benötigten Schwung lediglich aus dem Handgelenk zu erzielen. Die Finger werden nur unterstützend bewegt und nehmen erheblichen Einfluss auf die Geschwindigkeit.
Takte und Notenlängen
Um dem ganzen mehr Rhythmus und Gleichmäßigkeit zu verpassen, kann man nun langsam und gleichmäßig zu zählen beginnen. Da dies ein 4/4 Takt ist, und dieser vier viertel Noten enthält, zählen wir: Eins, Zwei, Drei, Vier. Ist man bei vier angelangt, gehts wieder von vorn los. Anfangs empfiehlt es sich, die Füße zur Hilfe zu nehmen. So kann man bei geraden Zahlen mit dem linken Fuß stampfen und bei ungeraden mit dem rechten:
1, Aufschlag, rechter Fuß.
2, Abschlag, linker Fuß.
3, Aufschlag, rechter Fuß.
4, Abschlag, linker Fuß.
Damit wären die Grundlagen des Strummens bereits erklärt. Natürlich besteht ein Schlagmuster nicht nur aus stumpfen Auf- und Abschlägen. Das folgende Beispiel zeigt eine kleine Variation:
1 2 3 4 U D UU D
Die Anschläge sind nahezu die gleichen, bis auf die Tatsache, dass bei der Drei der Aufschlag doppelt erfolgt. Wichtig ist, dass diese beiden Aufschläge exakt die selbe Zeit in Anspruch nehmen, wie ein einzelner Auf- oder Abschlag. Hier kommt nämlich schon etwas mehr Notentheorie ins Spiel. Da dies ein 4/4 Takt ist, beherbergt der Takt (von 1 – 4) im Idealfalle vier viertel Noten. Allerdings werden nicht vier, sondern fünf Anschläge gespielt. Also fassen wir zwei Anschläge zusammen und machen aus beiden achtel Noten. Zusammen ergeben sie wieder eine viertel Note. Ein Solcher Fall sind die beiden Aufschlage bei der Drei. Wir zählen nun mit einem „und“ zwischen den Zahlen: ein und zwei und drei und vier und – und wieder von vorn.
1 - 2 - 3 - 4 - U - D - U U D -
Soviel erstmal als Crashkurs zum Thema Notenlängen. Das Zählen dient der Verdeutlichung der Notenlängen. Sobald achtel oder gar sechszehntel Noten und schnelles Strumming aufeinandertreffen, wird man mit dem Zählen garnicht mehr mithalten können. Hier bildet sich früher oder später eine Routine und der Rhythmus fließt förmlich aus dem Handgelenk, ohne dass man auch nur einen Gedanken an solch trockene Theorie verschwenden muss. Allerdings kann es beim erlernen neuer Schlagmuster hilfreich sein, diese extrem langsam zu spielen und dabei eben stumpf zu zählen. Zum Üben kann auch ein Metronom sehr nützlich sein, da dieses regelmäßige Clicks ausgibt und je nach eingestelltem Takt, den ersten Click eines Taktes besonders betont.
Strummen und Akkordwechsel (C und G)
Natürlich macht strummen erst richtig Spaß, wenn man dies mit Akkorden verbindet. Deshalb nun ein kleines Beispiel mit zwei einfachen Akkorden. Einem C und einem G. Der Ryhthmus bleibt der selbe vom vorherigen Schlagmuster. Also U D UU D. Nach einem Takt wird der Akkord gewechselt. Als Tab siehts dann folgendermaßen aus:
Beim C wird lediglich der dritte Bund der A-Saite gegriffen. Dies kann man am Besten mit dem Ringfinger der Greifhand machen. Da allerdings ein G folgt, empfiehlt es sich in diesem Falle, das C mit dem Mittelfinger zu greifen. Dieser kann beim Akkordwechsel nämlich auf der Saite liegen bleiben. Beim G wird er lediglich auf den zweiten Bund der A-Saite gezogen, während der Ringfinger auf den dritten Bund der E-Saite und der Zeigefinger auf den zweiten Bund der C-Saite gesetzt wird.