- Tabulaturen lesen und verstehen
- Details und Erläuterungen zur Spielweise
- Tabulaturen erstellen und formatieren
Tabulaturen lesen und verstehen
Vielerorts trifft man auf Tabulaturen bzw. Tabs. Doch was sind Tabs und welchen Zweck erfüllen sie eigentlich? Aus den teils chaotischen Mustern aus Linien und Zahlen wird so manch Unwissender nicht sonderlich schlau und hält diese Gebilde oft für mathematische Formeln. Allerdings ist ihr Zweck ein komplett anderer. Tabulatoren stellen nämlich eine Möglichkeit dar, Töne aufzuschreiben, ohne Noten zu verwenden. Mit ihnen ist es möglich, komplette Lieder niederzuschreiben, ohne dabei auch nur auf einen Ton zu verzichten.
Tabulatoren oder Tabs findet man so gut wie für jedes Saiteninstrument, welches über Bünde verfügt. Am populärsten sind Gitarren- und Basstabs.
Um dieses System aus Linien und Ziffern zu deuten muss man sich erstmal vor Augen halten, welche Funktionen die jeweiligen Ziffern und Zeichen übernehmen. Folgender Tab ist ein Gitarrentab. Zu erkennen an den sechs waagerechten Linien, welche die einzelnen Saiten repräsentieren. Zur Verdeutlichung stehen die Töne der leeren, ungegriffenen Saiten neben den entsprechenden Zeilen. Da dieser Tab für die Standard E-Stimmung gilt, steht die unterste Linie hierbei für die tiefe E-Saite, die oberste für die hohe e-Saite. Bei anderen Stimmungen stehen logischerweise auch andere Töne neben den Linien. Zur besseren Verdeutlichung kann man sich einfach einen Korpus an die rechte Seite des Tabs denken. Man schaut also von oben herab aufs Griffbrett.
soweit, so gut. Allerdings sehen Tabs nicht immer so leer und aufgeräumt aus, wie im Beispiel hier oben. Ein leerer Tab ist relativ sinnlos, deshalb findet man eine rege Anzahl von Zahlen, welche in gleichmäßigen Abständen auf den Linien zu finden sind. Ein A-Moll Gitarrenakkord sieht in Tabform z.B. folgendermaßen aus:
Zuallererst zu den Zahlen: diese stehen nämlich für den Bund, welcher gegriffen wird. Steht dort eine Eins, wird die entsprechende Saite im ersten Bund gegriffen. Bei einer Zwei wird im zweiten Bund gegriffen usw. Eine Null hingegen steht für eine leere, offene, ungegriffene Saite. Man schlägt also nur die entsprechende Saite an, ohne einen höheren Ton auf ihr zu greifen. Da alle Zahlen in diesem Beispiel untereinander stehen, greift man den Akkord und schlägt alle Saiten, welche mit einer Zahl versehen sind, gleichzeitig an. Anders sieht es bei einem Arpeggio aus. Hierbei erklingt jeder Ton einzeln, links angefangen. Als Tab würde es so aussehen:
Da eine Ukulele nur vier Saiten hat, sind bei einem Ukulelentab lediglich vier waagerechte Linien nötig. Es gelten die selben Regeln, wie bei den gebräuchlicheren Gitarrentabs. Zur Verdeutlichung kann man sich auch hier einen Korpus an die rechte Seite des Tabs denken. Auch hier schaut man quasi von oben aufs Griffbrett. Ein Ukulelentab für eine Ukulele in GCEA-Stimmung würde z.B. so aussehen:
Die Vorteile von Tabulatoren liegen auf der Hand: man kann ohne jegliche Notenkenntnis spielend einfach Lieder für Saiteninstrumente notieren und nachspielen. Allerdings geben einfache Tabs keine Informationen über Notenlänge, Rhythmus und Timing. Deshalb findet man bei maschinell erstellten Tabs häufig über der Tabulaturreihe eine weitere Reihe mit Takten und Noten, welche Aufschluss über Tonlänge und Rhythmus geben.
Zusammenfassend gilt: ein Tab gibt lediglich Aufschluss über das zu spielende Instrument und seine Stimmung und stellt an Hand von Ziffern dar, in welchem Bund des Griffbrettes man Greift. Rhythmus und Tonlängen sind für gewöhnlich nicht zu erkennen.
Details und Erläuterungen zur Spielweise
Auch wenn Tabs keinen Aufschluss über Notenlängen geben, so lassen sich wichtige Hinweise zum spielen einbauen. Grad bei Saiteninstrumenten hat man die Möglichkeit, den Ton nach belieben zu manipulieren. Zieht man beispielsweise die Saite mit der Greifhand, schnell auf und ab, während sie angeschlagen wurde, bekommt man einen jaulenden tremoloartigen Sound. Auch das so genannte Sliden (mit der Greifhand von einem bestimmten Bund zum andren rutschen) lässt sich mit Tabulatoren darstellen.
Vielfach findet man über den eigentlichen Tabs noch diverse Ausschmückungen. Dies können Hinweise zur Verwendeten Tonart sein oder sonstige Informationen zum Spiel, z.B. die Kennzeichnung von Triolen.
Später mehr zu diesem Thema. Für den Anfang sollten die gegebenen Informationen reichen.